Schwierige Situation bei den Flussseeschwalben

Die Situation der Flussseeschwalben am Hüttwiler- und Nussbaumersee erweist sich mittlerweile in der vierten Brutsaison als äusserst schwierig und scheint sich von Jahr zu Jahr zuzuspitzen. Während sich am Nussbaumersee gar keine Flussseeschwalben zur Brut niederliessen, fanden sich im Mai 2023 am Hüttwilersee nur gerade 10 Altvögel ein. Stellt man diese Zahl den Erhebungen aus den 2010er-Jahren gegenüber, als noch bis zu 30 Brutpaare gezählt werden konnten, dann verdeutlicht sich der dramatische Einbruch der Population. Zu- rückzuführen ist dieser Rückgang auf die zugewanderten Mittelmeermöwen, welche sich im Seebachtal als Standvogel etabliert haben. Die Möwen lassen sich inzwischen im Gebiet das ganze Jahr über beobachten und haben auch im 2023 eine erfolgreiche Brutsaison abgeschlossen. Demgegenüber dürfte von den sechs geschlüpften Flussseeschwalben-Küken nur ein einzelnes überlebt haben. Alle anderen sind buchstäblich von einem Tag auf den anderen verschwunden, was den Verdacht nahelegt, dass die Jungvögel Prädatoren zum Opfer gefallen sind. Unsere Ratlosigkeit weicht zunehmend der Befürchtung, die Flussseeschwalben-Kolonie im Seebachtal gänzlich zu verlieren. Die wenigen Flussseeschwalben, welche sich noch im Gebiet aufhalten, vermögen sich kaum mehr gegen ihre natürlichen Feinde zu erwehren. Der Schutz durch eine grössere Kolonie entfällt und stellt eine zusätzliche Erschwernis dar. Dies bestätigte sich mehrfach während den Beobachtungsphasen, als zwei, drei einzelne Flussseeschwalben anwesende Graureiher oder Mittelmeermöwen erfolglos attackierten, ohne diese zu einem Rückzug veranlassen zu können. Momentan sind Abklärungen am Laufen, wie die Lage für die Flussseeschalben nachhaltig verbessert werden könnte.
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