Artenförderung:
Gebäudebrüter

Jugendtreff Steckborn
Mehlschwalben-Kunstnester mit Kotbrett am Jugendtreff Steckborn (Foto: Nina Moser)

BirdLife Thurgau möchte mit dem Gebäudebrüter-Projekt die Bestände der Gebäudebrüter wie Mehl- oder Rauchschwalben und Mauersegler im Kanton Thurgau sichern und fördern.

Erfassung Gebäudebrüter

Die Erstellung von Gebäudebrüterinventaren ist ein dringliches Anliegen. Die Renovierung der älteren Gebäude mit Nischen für Gebäudebrüter schreitet schnell voran. Jedes Jahr verschwinden somit unbemerkt Niststandorte. Mit einem Gebäudebrüter-Inventar kann dies verhindert werden. Ziel ist es Gebäudebrüter vermehrt in den Fokus von Gemeinden und Privaten zu bringen. Wichtig ist es zu wissen, wo die Gebäudebrüter ihre Nester haben. Die lokalen Sektionen von BirdLife Thurgau sind schon lange daran, die Gebäudebrüter in den Gemeinden zu beobachten und zu erfassen. BirdLife Thurgau möchte die Sektionen mit Kursen, Exkursionen und Vorträgen befähigen und anregen im Auftrag der Gemeinden vollständige Gebäudebrüter-Inventare zu erstellen.

Gebäudebrüter-Inventare

Mit dem Leitfaden Gebäudebrüterinventarisierung wird Schritt für Schritt durch den Prozess geführt.

  • Bildung einer Gruppe engagierter Vogelschützer aus Vorstand oder Mitgliedern der Sektion: 3-10 Personen je nach Grösse der Ortschaft, die kartiert werden soll.
  • Welche Arten sollen kartiert werden:
    Mehlschwalben, Rauchschwalben, Mauersegler, Alpensegler, Dohlen, Störche etc.
  • Prüfung der bereits vorhandenen Daten (WebGIS der Vogelwarte, ThurGIS, Datenabfrage ornitho) für eine erste Übersicht.
  • Gesuch bei der Gemeinde für finanzielle Unterstützung für die Erstellung des Inventars (kleine Gemeinden CHF 800 – 2000, Städte 4’000 – 8’000) und die jährliche Nachführung.
  • Aufteilung der Gemeinde/Stadt in Zuständigkeitsgebiete und evtl. Etappen.
  • Pläne herstellen/ausdrucken über OpenStreetMap, swisstopo oder ThurGIS. Diese helfen bei der Orientierung im Feld und sollen die Grenzen der Zuständigkeitsgebiete beinhalten.
  • Anmeldung (nach Registrierung mit Vor- und Nachname und Ortschaft) bei delichon@vogelwarte.ch für den Zugang zu PopMon (Populations-Monitoring-Tool der Vogelwarte)
  • Anleitung für die Dateneingabe und Feldarbeit auf PopMon unter „Dokumente“
  • IT-Verantwortlichen bestimmen, welcher die Daten in PopMon eingibt.
  • Hinweis im Gemeindeblatt, dass die Kartierung startet und Leute mit Feldstechern in der Siedlung unterwegs sind.
  • Probekartierung mit allen Helfern, um Methode abzugleichen.
  • 15. Mai bis 20. Juli: Ideale Zeit, um alle Arten gleichzeitig zu beobachten.
  • Kartierung: mind. zwei Durchgänge:
    1. Durchgang: Anfang/Mitte Juni
    2. Durchgang: Anfang/Mitte Juli

Mehlschwalbe: beste Beobachtungszeit: zwischen dem 15. Mai und dem 15. August
Mauersegler: Beobachtungen nur bei «gutem Wetter», Beobachtungszeit: 07:00 – 13:00 Uhr oder am Abend (ca. 2h vor Sonnenuntergang), 1. Juni bis 20. Juli: Zeit mit höchster Aktivität.

  • Standort der Nester auf Adresse genau erfassen.
  • Immer Total der Nester und Anzahl besetzte Nester erfassen. Es werden Natur- und Kunstnester unterschieden.
  • Kartierung auf Pläne im Feld und dann Eingabe der Daten bei PopMon oder direkt auf PopMon eingeben.
  • Wenn möglich Fotobelege bei grossen Kolonien machen.
  • Abschluss der Feldarbeit – Meldung an delichon@vogelwarte.ch.
  • Jährliche Aktualisierung der Eingaben je nach Möglichkeit.
  • Erneute, systematische Kartierung des gesamten Gebietes empfohlen nach 5-6 Jahren.
  • Aufhängen künstlicher Nisthilfen für Mehlschwalben und Mauersegler vor allem bei bereits besetzten Gebäuden oder in der Nähe von diesen. Für die Vorbildfunktion aber auch an gemeindeeigenen Gebäuden wie Gemeindehaus, Jungendtreff, weiteren Liegenschaften in Gemeindebesitz, an Schulhäusern, an Trafostationen etc..
  • Aufstellen von Lehmpfützen für Mehlschwalben.
  • Aufwertung von Grünarealen mit standortheimischen Pflanzen und extensiver Bewirtschaftung für ein verbessertes Insektenangebot.

Förderung Gebäudebrüter

Die Förderung von Gebäudebrütern kann zum Beispiel über die Aufwertung von Transformatoren-Häuschen passieren.

Information und GeoDaten

Bild von Michael Gerber via BirdLife
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